Fleckvieh

Lernen Sie Fleckvieh kennen

 

Fleckvieh ist mit weltweit 41 Millionen Tieren die meist verbreitete Rinderrasse.

Fleckvieh ist eine der einzigen Rassen, die sich dem züchterichen Trend des Strebens nach extremen Leistungen und Zuchtwerten entgegengestellt hat. Die Fleckviehzüchter haben in den letzten Jahrzehnten erfolgreich versucht, die Milch- und Fleischleistungen zu verbessern, ohne in den Gesundheits- und Fitnessmerkmalen Einbuβen hinnehmen zu müssen.

Darüber hinaus gibt es immer mehr positiv geprüfte Bullen, die genetisch hornlos sind.

Gemeinsam ist allen Tieren dieser Rasse der weiße Kopf, mit gelegentlichen Augen- oder Backenflecken (daher der Name Fleckvieh) und die weißen Beine. Ferner sind auch der Unterbauch und die Schwanzquaste immer weiß. Die Erbanlagen für diese Merkmale werden dominant vererbt.

Zuchtziel ist ein harmonisches und kräftiges Rind, das unter den unterschiedlichen Betriebsbedingungen eine optimale Leistung bringt (Milch und Fleisch).

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Zuchtrichtungen:

  1. Doppelnutzung für die Milchviehhaltung
  2. Fleischnutzung für die Ammenkuhhaltung

 

Vorteile

Folgende Vorteile bietet die Rasse Fleckvieh:

  • Problemlose, wirtschaftliche Kuh
  • Hohe Milchleistung möglich (viele Betriebe in Bayern liegen mittlerweile bei 8.000-10.000 L/Kuh/Jahr)
  • Bessere Inhaltsstoffe (v.a. Eiweiß)
  • Höhere Kälberpreise
  • Höhere Schlachtkuhpreise
  • Niedrigere Tierarztkosten
  • Bessere Raufutterverwertung
  • Flache Laktationskurve

Fleckvieh überzeugt vor allem in den Fitnesswerten:

  • Stabiler Stoffwechsel
  • Geringe Zellzahl
  • Gute Klauen und Beine
  • Gute Fruchtbarkeit
  • Guter Kalbeverlauf
  • Weniger Totgeburten

Das Besondere der Fleckviehkuh ist, dass sie sowohl mit einer intensiven als auch mit einer extensiven Fütterung sehr gut zurecht kommt. Zum einen, weil die Fleckviehkuh eine flachere Laktationskurve zeigt, d.h. sie langsamer in die Laktation startet, und daher kaum ein Energiedefizit in den ersten Wochen nach der Abkalbung aufweist. Zum anderen aber auch, weil die Fleckviehkuh ganz einfach mehr Körperreserven (mehr Muskeln und weniger Fett) hat. Beim Einschmelzen von Muskelmasse in den ersten 100 Tagen der Laktation wird der Stoffwechsel weitaus weniger belastet als beim Fettabbau (reine Milchrassen).